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2010-10-16

Intelligenz ist tot!

Kann mir mal jemand einen Kübel reichen?

Da geht einem ja schon seit Wochen Monaten diese künstlich initiierte Integrations-Pseudo-Debatte auf den Sack, die an allen realistischen Zahlen und Fakten vorbei vor allem dazu dient, Geld mit der irrationialen rassistisch unterfütterten Empörung des dummdeutschen BLÖD-Mobs zu verdienen. (Ok, bei einigen Akteuren wie bspw. wie der immer fürchterlicher auftretenden Alice Schwarzer mag es auch nur die reine verzweifelte Mediengeilheit sein...)

Und nun kommen Shithofer und Mutti zu allem Überfluss auch mal wieder mit der alle paar Jahre wieder durchs Dorf getriebenen Leitkultur. Neben "Debatte" einer dieser Begriffe, wo sich einem mittlerweise bei bloßer Erwähnung schon das Zäpfchen reizt und die Fußnägel aufrollen.

"Multikulti ist tot."
Vielleicht die knackigste Welterklärungsformel dieses Spätsommers.

Wem sollen wir uns denn nun alle angleichen? Den Münchnern? Den Berlinern? Den Kölnern oder den Düsseldorfern? Und wenn wir - also Norddeutsche, Süddeutsche, Türken, Neger, Judislamisten - dann alle gleich sind, was machen wir dann? Rumsitzen und uns in unserer Homogenität zu Tode langweilen? Oder ziehen wir in die Welt hinaus, um all die Ausländer um uns herum an unserem Utopia teilhaben zu lassen?

Ich schlage vor, um uns warmzumachen beginnen wir damit in Polen. Und da die Leitkultur ja schließlich auf christlichen Werten basiert, sollte der religiöse Aspekt nicht vernachlässigt werden - scheuen wir uns also nicht, uns an die gute alte Tradition des Kreuzzugs gegen das Böse zu erinnern und in Jerusalem mal wieder Klarheit zu schaffen, welcher Gott den Längsten hat!

Gerade mir als Atheisten, der Toleranz und Religion mit ihrem Absolutheitsanspruch für unvereinbar hält, wäre wirklich sehr geholfen, wenn es endlich mal einen globalen Konsens gäbe, welche Religion Recht hat. Schließlich lande ich ja aus Sicht aller in der Hölle, was generell cool ist, weil's da die bessere Musik gibt. Aber es soll schon bitte unsere gute alte christliche Hölle sein - denn es kann mir doch niemand erzählen, dass in den anderen Höllen deutsch gesprochen wird, oder?
Raus mit dem faulen Migrantenpack aus der Hölle! Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!

Anderseits...

Noch habe ich genügend Zeit, türkisch zu lernen. Türkisch ist ja, wie wir alle wissen, die offizielle Sprache des extremschariextremistifundamentalibanischen Hardcore-Islams und demnach sicherlich auch erste Amtsprache in deren Jenseits. Und wäre es nicht herrlich, diesen ganzen sich in den aktuellen Debatten (*uuuüüüäärrghs*) aufplusternden Gestalten oder auch unseren alten rechtspopulistischen Freunden wie Koch und Rüttgers, einfach mal auf türkisch die Meinung zu geigen, wenn man ihnen in der Hölle über den Weg läuft?

Aber wer weiß? Vielleicht nehmen all die rationalen Aufklärer auf der ganzen Welt - von Sarrazinhofer über Geert Wilders bis zur American Unsinn Defense Initiative - ja insgeheim schon selbst Sprachkurse.
Denn seien wir mal ehrlich - die Wahrscheinlichkeit, dass der Islam Recht hat ist schon sehr groß. Immerhin schafft er es auf mirakulöse Weise, trotz höherer türkischer Aus- als Einwanderung unser schönes Leitkulturreich allmählich zu unterjochen!

Oder sagen wir besser: zu integrieren.

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