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2016-11-23

MONO, ALCEST und PG.LOST live im Uebel & Gefährlich, Hamburg (21.11.2016)


Mono
Warum müssen dieses Jahr eigentlich so viele geile Konzerte am Montag stattfinden? Egal, wenn eines der stärksten Tourpakte des Jahres nach Hamburg kommt, gibt es keine Entschuldigung!

Die letzten Kilometer vor Abfahrt Stellingen waren mal wieder das zähe Grauen, doch zum Glück hatte ich ein wenig Sicherheitszeitpolster einkalkuliert und mich eh schon darauf festgelegt, statt mühsamer Parkplatzsuche rund um den Hamburger Dom ein Parkhaus zu benutzen. Ansonsten hätte es vielleicht noch knapp werden können, mich rechtzeitig in den vierten Stock des Flakbunkers am Heiligengeistfeld zu schleppen.

Die erste der drei Bands des Abends begann ihr um die vierzig Minuten langes Set nämlich ca. vierzig Minuten vor offiziellem Veranstaltungsbeginn. Da mögen durchaus ein paar Fans enttäuscht worden sein. Und wo wir schon bei Veranstalterkritik sind:  Hey, Karsten Jahnke Konzertdirektion! Ich habe im Vorverkauf (ohne Versandkosten, da Ticket an der Kasse hinterlegt) satte 55 Cent gegenüber der Abendkasse gespart. Finde ich schon etwas mager.
Aber was soll's... Letztes Mal, als Mono im Hafenklang gastierten, hatte ich mich noch beschwert, für eine derart grandiose Band verboten wenig Eintritt zahlen zu müssen.
 

pg.lost

Doch nun auf die Bühne des Uebel & Gefährlich!

Pg.lost waren mir bisher vor allem durch eine Split-LP mit Wang Wen zumindest leicht bekannt. Also ich wusste schon, dass sie etwas taugen würden. Ich muss zugeben, dass es bei intrumentalem Postrock durchaus nicht immer leicht ist, unterschiedliche Künstler voneinander zu unterscheiden bzw. herauszustellen, was genau den individuellen Sound einer Gruppe ausmacht. Und so höre ich auch bei pg.lost viel bekanntes heraus: die Melodien von Maybeshewill, das soundtrackhafte der ersten Sinistro, die gelegentlichen synthetischen Ansätze von Cult Of Luna, die sludgigen Riffs von Jakob und vieles mehr.
Was zählt ist, dass pg.lost echt tolle Songs komponieren. Besonderes i-Tüpfelchen bei den Schweden ist der Gesang.
Ja, ich sagte, sie seien eine Instrumentalband. Aber per Effekt aus einer einzelnen Männerstimme gezauberte Alienchöre ohne Text zählen nicht!


Alcest

Wer ohne jede musikalische Vorkenntnis hier war, der hätte durchaus anzweifeln können, dass jetzt noch ein große Schippe nachgelegt werden würde.

Doch natürlich standen noch zwei gewaltige Baggerschaufeln bereit, die erste davon in Form der Franzosen Alcest. Die Pioniere des mit verträumten Shoegaze getränkten Post Black Metals gefielen mir hier noch viel mehr als bei ihrem durchaus schon überzeugenden Auftritt auf dem Wacken Open Air.
Das lag natürlich zum einen am Sound und der atmosphärischen Überlegenheit eines Musikclubs über ein Eventzelt, hatte aber auch damit zu tun, dass es heute viel Material vom "Kodama"-Album zu hören gab.
Was Neige, Winterhalter und ihre beiden Tourmusiker hier an Stimmung verströmten und verprügelten, schüttelte einem direkt die Seele durch und wusste ohne Einschränkung zu verzücken und zu entrücken.
Gesanglich stimmten auch sowohl der Klargesang als auch das Schwarzmetallgeschrei.

Und da dies eine echte Co-Headlinertour ist (38 Tage ohne day off!), fiel das Set dementsprechend erfreulich lang aus.

Setlist:
  • Kodama
  • Je suis d'ailleurs
  • Écailles de lune - Part 1
  • Autre temps
  • Oiseaux de proie
  • Souvenirs d'un autre monde
  • Eclosion
  • Percées de lumière
  • Délivrance  

Mono

Mono sind einfach ein Macht. Und das stellten sie wieder höchst eindrucksvoll unter Beweis.

Bei welcher anderen Band wissen gigantische Gefühle und erdbebenartige Lautstärke schon so episch zu eskalieren? Für das was die Japaner vom Stapel lassen, gibt es keine angemessenen Worte, vor allem wenn es dann noch in so einer perfekten Setlist mit den Schwerpunkten "Requiem For Hell" und "Hymn To The Immortal Wind" präsentiert wird.

Die größten Herausforderungen für mich waren zum einen, bei Takaakira Gotos finalem Lärmexzess in "Pure As Snow" ein paar Bilder zu knipsen, obwohl ich doch eigentlich meine Ohren vorm Zerfrästwerden schützen musste, sowie bei "Dream Odyssey", dem einzigen Stück mit Bassistin Tamaki am Klavier, nicht hemmungslos loszuflennen.

Kolossal und kathartisch. Mono bleiben im Genre des instrumentalem Post Rocks / Post Metals für mich unerreicht.

Setlist:
  • Ashes In The Snow
  • Death In Rebirth
  • Dream Odyssey
  • Pure As Snow (Trails Of The Winter Storm)
  • Recoil, Ignite
  • Requiem For Hell 

Fazit: Wie bei dem Line-Up erwartet einer der besten Konzertabende des Jahres. Fantastisch!

Nur der Merchandisingstand war enttäuschend. Also enttäuschend in dem Sinne, dass da viel zu viele Alben lagen, die ich gerne mitgenommen hätte. Echt brutal, sich da für eine kleine Auswahl zu entscheiden.



pg.lost:












Alcest:













Mono:























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